Wie alles hat auch der Hippensenat seine Vorgeschichte. Der närrische Wolbecker Zahnarzt Dr. Hermann Peters, genannt auch ’Pewo’, lernte als Vorsitzender des Heimatsvereins Wolbeck auch das wilde , fast mittelalterliche Treiben der heranwachsenden Wolbecker Burschen am traditionellen Hexenwolbecker Ziegenbocksmontag mit ihren stinkenden Ziegenböcken in den Straßen und Gassen des alten Wigbolds einschließlich seiner Wirtshäuser, Ladengeschäfte und Handwerkstätten kennen. Daraus wollte er ein Volksfest für alle Wolbecker machen. So mischte er auch dann am Ziegenbocksmontag verkleidet als ’Hippenmajor’ mit grauem Zylinderhut, bereits ergrautem Ziegenspitzbart, einem originellen dunklen Umhang und einem überdimensionalen, holzgeschnitzen Ziegenbockszepter unter das von früher her überkommene Treiben zunächst zu Fuß, später dann auch mit einem Ziegengespann auf dem Bollerwagen oder auf einem riesigen Stoffziegenbock reitend unter die feiernde Volksmenge. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre ein ZiBoMo-Umzug, zunächst für die Kinder später dann auch für die Erwachsenen, schließlich ein mehrtägiges Volksfest für alle.
Pewos Vorbild war der damals bereits über 100 Jahre alte so genannte ’Ziegenbaron Alfred von Renesse’, der für die Förderung der Ziegenzucht wegen der gesunden Milch eintrat und deshalb in Münster den Ziegen ein Denkmal hatte errichten lassen. Auch da folgte Hippenmajor Pewo dessen Beispiel bei der Aufstellung des Wolbecker Ziegenbockdenkmals. Während Pewo es sich zu seinen Lebzeiten nicht nehmen ließ, das Amt des Hippenmajors selbst zu bekleiden, beschloss die inzwischen als Karnevalsverein enstandende Ziegenbocksmontagsgesellschaft ’ZiBoMo’ nach Pewos Ableben jedes Jahr in ihrer Mitgliederversammlung einen neuen Hippenmajor zu wählen.
Am 11.11. zieht die gesamte aktive ZiBoMo-Gesellschaft unter Regie des Hippenmajorkreises, der sich auch Hippensenat nennt, mit Musik und bunten Lampions zum Ziegenbockdenkmal auf dem Marktplatz um dort den ersten Hippenmajor Pewo als Denkmalstifter zu feiern und ihn mit den übrigen bereits dahingeschiedenen Hippenmajoren durch die Aufstellung einer Blumenschale zu ehren.
Außerdem stoßen der alte und der neue Hippenmajor auf dem Denkmal mit dem Ziegenbock und Bockbier auf die nun beginnende neue Session an, im Sinne Pewos wird das ZiBoMo-Lied gesungen und anschließend mit allen Teilnehmern in der Hippenmajorsresidenz bei Sültemeyer noch tüchtig weiter gefeiert.
Im jährlichen ZiBoMo-Umzug stellt der Hippensenat einen mit Wurfgut reich bestückten Festwagen, ist im ZiBoMo-Vorstand durch den Senatssprecher vertreten, trifft sich etwa vierteljährlich zu eigenen Hippensenatsversammlungen und stellt aus seinen Reihen Mitglieder des ZiBoMo-Vorstandes und Adjudanten des jeweilgen Hippenmajors. Das Kalenderjahr beschliesst der Hippensenat mit seinen Damen inzwischen schon traditionell mit einen Festessen im Rahmen eines geselligen Abends. Dieser findet zur Zeit in der Hippenmajorsresidenz Sültemeyer statt.